Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn habe ich in einer Bank gearbeitet.
Damals wurden Buchungsbelege, die mit der Schreibmaschine geschrieben worden sind, von den Filialen von Menschen mit Autos zur Zentrale gebracht und dort von Menschen – teilweise in faszinierend wirkendem raschem Tempo – in die für damalige Verhältnisse Großrechenanlage eingetippt.
Aus heutiger Sicht unvorstellbar. „Buchungsbelege“ werden über Datenleitungen geschickt. Die damalige Großrechenanlage hatte weniger Speicherkapazität als heute ein Handy.
Über die mit dem Auto zurückgelegten Kilometer hat man sich keine Gedanken gemacht.
Über die damit zusammenhängende Umweltverschmutzung hat man sich keine Gedanken gemacht.
Das war einfach so.
Früher hat es Festnetztelefone gegeben.
Für ein Telefon musste man sich bei der „Post- und Telegraphenverwaltung“ anmelden. Es hat jahrelange Wartezeiten gegeben, bis man einen Telefonanschluss erhalten hat.
Ein kleines Kästchen an der Wand hat als „Schaltzentrale“ fungiert.
Wollte man eine längere Leitung von dieser Schaltzentrale zum Telefonappart mit der Wählscheibe haben, war das eine „Beschaffungsaktion“ und nicht billig.
Bei meinen Eltern war das Telefon ursprünglich im Vorzimmer. Eine Verlegung vom Vorzimmer ins Wohnzimmer war eine „Aktion“, wo man einen beamteten Monteur benötigt hat.
Für Normalverbraucher hat es sogenannte „Vierteltelefone“ gegeben. Eine Wohnung – ein Telefonapparat. Drei andere Teilnehmer, klarerweise in anderen Wohnungen, hatten die anderen Telefone.
Hatte ein Teilnehmer telefoniert, konnten die anderen drei Teilnehmer, die sich in diesem „Viertel“ befanden, nicht telefonieren können. Deren Leitungen waren besetzt.
Aus heutiger Sicht unvorstellbar. Man kauft sich ein Telefon, telefoniert mit Handy, wann und wo immer man möchte.
Ende der Neunzigerjahre des vorigen Jahrhunderts ist das Internet gekommen.
Die Abrechnung der Gebühr erfolgte damals im Minutentakt.
Tagsüber war die Gebühr „teuer“, abends und nachts und am Wochenende war diese Gebühr „billig“.
Man hatte ein Datenkontingent. Hat man das im Tarif vorhandene Kontingent überschritten, wurde es teuer.
Es hat damals Leute gegeben, die sich mit dem Internet aufgrund der angefallenen Kosten verschuldet haben.
Ich war nahe an dieser Verschuldungsgrenze.
Aus heutiger Sicht unvorstellbar. Man ist mit dem Handy automatisch im Internet, stationär – mit dem Laptop – loggt man sich einfach ein. Unabhängig von der Tages- oder Nachtzeit.
Und jetzt ist KI da.
In ein paar Jahren (oder früher?) wird KI für uns selbstverständlich sein.
9. Dezember 2024

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