Beitragserhöhungen für Pensionisten

Dieses mail habe ich an die FPÖ und die ÖVP gesendet:

Sehr geehrte Damen und Herren!

Medienberichten entnehme ich, dass mir wahrscheinlich die Reduzierung meiner Pension bevorsteht.

Sie nennen das natürlich nicht Reduzierung, sondern Anpassung oder realitätsnäher Beitragserhöhungen für Pensionisten.

Ich war seit Beendigung meiner Schule im Jahr 1977 durchgehend berufstätig und bin jetzt im Ruhestand.

Als Dank wird mir die Pension gekürzt.

Ich habe die Zustände, die für die Anpassung genannt werden, nicht verursacht, noch bin ich in unterschiedlicher Art und Weise dafür verantwortlich.

Sollten Sie auf diese meine Nachricht antworten, speisen Sie mich bitte nicht mit „bla bla“ im Sinne von „alle müssen etwas zur Sanierung des Budgets beitragen“ ab.

Holen Sie sich die Beträge von Typen wie Rene Benko, Stefan Pierer und Co.
Die suhlen sich in Millionen- und Milliardenvermögen, welches teilweise in Stiftungen geparkt ist. In Stiftungen, die für diese Malversationen nicht gedacht waren und es sicher auch nicht sind. Oder geparkt in Gesellschaften, die ihren Sitz in Steueroasen haben.

Mir ist bewusst, dass das für Sie nicht so einfach wäre wie die Reduzierung von Pensionen von jahrzehntelang berufstätigen Menschen.

Mit (noch) freundlichen Grüßen

Sollten Antworten kommen, werde ich darüber berichten.

Das „Reich“ von Rene Benko besteht aus mehr als eintausend Gesellschaften in Österreich und Deutschland, wo bereits mehrere Gesellschaften Insolvenz anmelden mussten. Rene Benko ist bis auf das Existenzminimum gepfändet, trotzdem scheint es ihm an nichts zu fehlen. Er schipperte im Sommer mit einem Motorboot über einen österreichischen See, vergönnt sich mit Bekannten Jagdausflüge.

Stefan Pierer hat sich trotz Insolvenz von KTM noch Dividende in Millionenhöhe ausbezahlt, während Mitarbeiter um ihre Löhne und Gehälter bangen mussten.

21. Jänner 2025


Ich bin positiv überrascht!

Beide Parteien haben rasch (innerhalb weniger Stunden) und ausführlich geantwortet.

Nachricht der FPÖ vom 21. Jänner um 12:24 Uhr:

Herzlichen Dank für Ihre Kontaktaufnahme und Ihre Kritik. Dazu möchten wir Ihnen einige Worte schreiben:

1. Der vor der Wahl noch verschwiegene budgetäre Scherbenhaufen in unserer Republik ist riesig.

2. Wir Freiheitliche haben diesen Scherbenhaufen nicht verursacht, es wird aber an uns sein, ihn zu lösen.

3. Wir stehen unter enormem Zeitdruck, da bereits nach drei Tagen Schritte notwendig waren, um ein EU-Defizitverfahren abzuwenden.   Wir haben in einem Feuerwehreinsatz einen ersten Teil einer GEGENSTEUERUNGSLISTE erarbeitet. Dies ist noch nicht das vollständige Regierungsprogramm! Es ist auch noch nicht die vollständige Reformliste. Leider mussten wir mit „Kürzungen“ und „Einsparungen“ in der Kommunikation beginnen, da wir unter hohem Zeitdruck die weitere Verschlechterung des FINANZRATINGS der REPUBLIK und somit auch mittelfristig der PRIVATEN FINANZIERER verhindern wollen. Vorauszuschicken ist, dass die letzten Jahre eine ILLUSION aufgebaut wurde. Koste es was es wolle… und der Staat hat genug Geld… fürchtete Euch nicht und wählt uns wieder… war anscheinend das Credo der alten Regierung. Wir müssen nun so rund 20 Milliarden die mittels „ungedeckten Schecks“ ausbezahlt wurden wieder einsammeln und andererseits auch Spielräume für Entlastungen und Investitionen finden.

Bitte lassen sie uns noch etwas Zeit bis das GESAMTPAKET erarbeitet worden ist.

Leider werden quer durch alle Bevölkerungsschichten Auswirkungen zu spüren sein. Dies tut uns aufrichtig leid. Wir sind aktuell der „Reparatur-Trupp“ um das Gesamtsystem – auch die Pensionen -grundsätzlich weiterhin sicherstellen zu können. Wir hoffen, dass 2026 schon die ersten positiven Signale wieder spürbar werden. Vor der Wahl hat man nicht nur der Bevölkerung die Wahrheit verschwiegen, auch wir sind überrascht von dem nun vorliegenden tatsächlichen Schuldenberg. FPÖ steht zu ihren Versprechen trotz Schuldenscherbenhaufens der anderen.

Wir übernehmen Verantwortung und haben deshalb ein 6,39 Milliarden Euro schweres Maßnahmenpaket zur Sicherstellung der Budgethoheit unserer Republik geschnürt. 86 Prozent des Volumens kommen nicht aus steuerlichen Maßnahmen, sondern von der Ausgabenseite. Was wir den Menschen versprochen haben, wird gehalten – geändert hat sich nur die Zeitachse, nicht aber der Umsetzungspfad!

Wir hoffen damit ein wenig Klarheit geschaffen zu haben und verbleiben mit besten Grüßen Team Kickl

Nachricht der ÖVP vom 21. Jänner um 16:28 Uhr:

Vielen Dank für Ihre Nachricht! Wir schätzen es sehr, dass Sie sich mit den aktuellen politischen Entwicklungen auseinandersetzen und Ihre Gedanken mit uns teilen.

Zu Ihrem Anliegen bezüglich der Pensionen möchten wir betonen, dass eine pensionistenfreundliche Politik stets ein zentraler Pfeiler unseres Handelns bleibt und auch keine Pensionskürzungen geplant sind. Darüber möchten wir Ihnen gerne unsere aktuellen Pläne bezüglich der Erhöhung des effektiven Pensionsantrittsalters mitteilen.

Es geht hier nicht um eine Erhöhung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters. In diesem Bereich werden Einsparungen von 150 Mio. Euro erwartet. Vielmehr geht es um Maßnahmen, die den Menschen helfen sollen, das reguläre Pensionsalter von 65 Jahren tatsächlich zu erreichen. Geplant sind Qualifizierungsmaßnahmen, Berufsumstiegs- und Weiterbildungsangebote für ältere Beschäftigte. Gleichzeitig werden wir die Möglichkeit eines neuen, flexiblen Teilpensionsmodells prüfen. Das bedeutet, dass Menschen, die eine Pensionsanwartschaft beispielsweise mit 62 Jahren haben, künftig auch die Wahl haben sollen, die Hälfte ihrer Pension zu beziehen und zur Hälfte weiterzuarbeiten. Insgesamt soll dies zu einem höheren Einkommen für Arbeitnehmer und Pensionisten führen und gleichzeitig das Sozialversicherungssystem entlasten.

Wir möchten nochmals betonen, dass Ihre Anliegen bei uns Gehör finden. Gerade weil die Interessen und Meinungen aller Bürgerinnen und Bürger für uns zentral sind, nehmen wir Ihre Rückmeldung sehr ernst. Es liegt uns daran, für alle nachvollziehbare und gerechte Lösungen zu finden, und wir danken Ihnen daher nochmals herzlich für Ihre Meinung und Anregungen.

Mit freundlichen Grüßen Gabriel, Team der Volkspartei


Ich muss nochmals betonen, dass ich über die raschen und ausführlichen Antworten sehr überrascht bin. Ich hätte mir das nicht gedacht.

Wo gemeckert wird, muss auch gelobt werden.

Selbstverständlich werde ich mich für die Antworten bedanken.

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